Trenul amintirilor - Поезд воспоминания - Pociąg pamięci - Train of commemoration - Zug der Erinnerung - Az emlékezés vonata - Vurdon so na bistrel nahles - o treno tis mnimis - To treno tis mnimis - Pociag pamieci - Train de la mémoire - Zuch vun der Erënnerung - Vlak uspome

Aktuell

In Kooperation mit:

Baden-Württemberg, Niedersachsen-Mitte, NRW, Sachsen u. Thüringen

Auszug aus dem Protokoll der Wannseekonferenz

Zug der Erinnerung Ein Projekt deutscher Bürgerinitiativen

Leipzig gedenkt der Deportierten!

Beitrag zur Auseinandersetzung mit Rassismus und nationalem Größenwahn

Hans Laubinger aus Leipzig wurde in das
KZ Moringen deportiert

LEIPZIG - Seit Dienstag steht der "Zug der Erinnerung" auf dem Leipziger Hauptbahnhof und lädt zum Gedenken an die Deportierten der sächsischen Metropole ein. Etwa 262 Kinder und Jugendliche wurden aus Leipzig mit der "Reichsbahn" verschleppt und verschwanden in den Lagern der Nazis. Unter ihnen befand sich der 13-Jährige Hans Laubinger. Er kam in das Jugend-KZ Moringen, wo "Rassefremde", "Störer" und "Dauerversager" inhaftiert waren. Zahlreiche dieser Jugendlichen wurden in der Universitätsklinik Göttingen sterilisiert. Hans Laubinger stammte aus einer Sinti- und Roma-Familie . Etwa 20 bis 25 Tausend fielen den Deportationen aus Deutschland zum Opfer. Die "Leipziger Internet Zeitung" schreibt:

"Man nimmt die Zahlen zur Kenntnis, aber im Grunde sind sie unfassbar, weil nicht verknüpft mit unserem Leben. Das Projekt 'Zug der Erinnerung' will eben diese Verknüpfung herstellen, indem es einzelne Menschen, die stellvertretend für viele andere stehen, der Anonymität entreißt und sie wieder zu Individuen macht, an deren Schicksal wir Anteil nehmen können... Die Ausstellung im Zug wächst mit jedem Haltepunkt. Insbesondere junge Leute sollen auf diese Weise zu einer aktiven Aufarbeitung der Geschichte ihrer Altersgenossen vor über 60 Jahren angeregt werden. Ganz ohne pädagogischen Zeigefinger und museale Scheuklappen."

In Leipzig beteiligen sich Jugendliche aus mehreren Schulen an der Rekonstruktion der Lebenswege, so eine Arbeitsgruppe des Geschwister-Scholl-Gymnasiums Taucha.

Der Zug war von Bernd Günther, dem Vorsitzenden der DGB-Region, und vom Leipziger Bürgermeister Prof. Dr. Th. Fabian begrüßt worden. Die monatleangen Vorbereitungen haben Edda Möller und die antirassistische Initiative "Leipzig. Courage zeigen" maßgeblich koordiniert (leipzig@couragezeigen.de). Grußworte sprachen die Bundestagsabgeordnete Monika Lazar (Bündnis 90/Die Grünen) und der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Dresdner Landtag, Martin Dulig. DIE LINKE war mit sämtlichen Landtagsabgeordneten der Partei sowie mit der Bundestagsabgeordneten Bärbel Höll erschienen, um den Initiatoren eine Spende über 1.000.- Euro zu übergeben. Anschliessend tagten die Parlamentarier im Leipziger Hauptbahnhof. Thema: "Antifaschistische Politik".

Am Donnerstag besuchten der Ministerpräsident des Landes, Georg Milbradt (CDU), und der DGB-Landesvorsitzende Hanjo Lucassen den "Zug der Erinnerung". Lucassen ist die Einladung nach Sachsen zu verdanken, Milbradt ist regionaler Schirmherr der Ausstellung, die auch in Dresden, Bautzen und Görlitz Station machen wird. In einer gemeinsamen Erklärung haben Vertreter sämtlicher demokratischer Parteien und führende Repräsentanten der sächsischen Religionsgemeinschaften die Entsendung des Zuges begrüßt.