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Auszug aus dem Protokoll der Wannseekonferenz

Zug der Erinnerung Ein Projekt deutscher Bürgerinitiativen

Erfurter Schüler im Zug der Erinnerung
Foto: Edelhoff

Die eigene Rolle kleingeredet

ERFURT - Lange Warteschlangen vor der Zugausstellung in der thüringischen Hauptstadt - wie bereits in Halle und zeitweise in Gotha. Mehrere tausend Besucher haben die pädagogischen Zugbegleiter an den ersten beiden Aufenthaltstagen gezählt, darunter zur Hälfte Schülerinnen und Schüler. Am Mittwoch stellten Jugendliche der Klasse 9 D der Integrierten Gesamtschule Erfurt die Ergebnisse ihrer intensiven Recherche nach Lebenszeugnissen deportierter Familien aus Thüringen vor. Die thüringische Presse begleitet den Zugaufenthalt mit ausführlichen Artikeln. "Freies Wort" schreibt unter dem Titel "Auf Spurensuche im Bahnabteil":

>> Seit November fährt der Verein „Zug der Erinnerung“ Bahnhöfe in Deutschland an, von denen die Vernichtungstransporte abgingen. „Doch die Bahn weigert sich immer noch, uns die Kosten für die Nutzung der Bahnhöfe und Schienenwege zu erlassen“, ärgert sich Martin Rapp, Ansprechpartner des Vereins vor Ort. Mehrere Zehntausend Euro müssen die Ausstellungsmacher an die Deutsche Bahn AG an so genannten Trassenentgelten überweisen. „Es ist eine Schande. Jetzt verdient die Bahn ein zweites Mal an den Toten“, empört sich ein Gast. „Wo bleibt die Beteiligung der Deutschen Bahn?“, formuliert ein zweiter Besucher im ausliegenden Gästebuch.

Dass die Reichsbahn in Planung, Logistik und Profit der Vernichtungsmaschinerie eingebunden war ist in der Forschung unbestritten. Dass die Bahn nach dem zweiten Weltkrieg die Rolle ihres Vorgängerunternehmens an die Deportationen kleingeredet hat, wird an Ehrungen deutlich, wie sie dem NS-Verkehrsminister Julius Dorpmüller bis in die achtziger Jahre hinein gewährt worden sind. Dem kurz nach dem Krieg verstorbenen Eisenbahningenieur wurden Dorpmüllersäle in Bahndirektionen, Büsten und kostenlose Grabpflege zuteil. Auch Walter Stier – er war Leiter des Referats „Sonderzüge“ und Einsatzplaner der Sonderreisen nach Osten – will Auschwitz nur als Bahnhof, „als Ziel“, betrachtet haben. „Ich bin nie aus Warschau rausgekommen, saß immer nur am Schreibtisch“, zitieren ihn die Ausstellungsmacher im Originalton. Nach dem Krieg stieg Walter Stier auf zum Amtsrat bei der Hauptverwaltung der Bundesbahn in Frankfurt am Main, unter anderem zuständig für die Sonderzüge mit denen Gastarbeiter ins Land geholt wurden.<<

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