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Zug der Erinnerung
Ein Projekt deutscher Bürgerinitiativen

In Kooperation mit:

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Die vergessenen Opfer des deutschen Rassismus

Das Schicksal der polnischen Kinder und Jugendlichen

Kinder im „Polen-Jugendverwahrlager
Litzmannstadt“

CHEMNITZ/MITTWEIDA - Das Schicksal der polnischen Kinder und Jugendlichen, die Opfer der NS-Okkupation wurden, behandelte Prof. Wolfgang Benz am 14.5. in der TU Chemnitz anlässlich des Zugaufenthalts. Laut Benz gerieten etwa 1,2 Millionen polnische Minderjährige unter die Herrschaft der deutschen Besatzer, wurden misshandelt und ermordet. Orte dieser Verbrechen waren u.a. "Polenjugendverwahrlager", in denen Kinder polnischer Widerstandskämpfer interniert wurden ("Sippenhaft").

Allein im "Jugendverwahrlager Litzmannstadt" setzten die NS-Okkupanten 1942-1945 etwa 4.000 polnische Minderjährige fest. Wer nicht arbeitsfähig war, wurde in ein Vernichtungslager überstellt oder fiel der rassistischen Germanisierungspolitik anheim.

Ziel war es, jugendliche Objekte für die Aufnordung ("Germanisierung") ausfindig zu machen. Unter diesen weitgehend vergessenen Opfern befanden sich auch Kinder und Jugendliche aus der Tschechoslowakei und aus der Sowjetunion. Wie viele dieser Kinder als inzwischen betagte Bürger in Deutschland leben, ohne von ihrem tatsächlichen Schicksal zu wissen, ist unbekannt.

Angeregt hatte die Jugendverwahrlager Hans Muthesius, Abteilungsleiter für Wohlfahrt und Jugendfürsorge im Reichsinnenministerium. Nach dem Krieg baute er das Sozialdezernat des Deutschen Städtetages auf und wurde Honorarprofessor der Frankfurter Universität. Hans Muthesius starb 1977 hochgeehrt. Er war u.a. Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes mit Stern.

Noch bei Beginn des abendlichen Vortrags von Prof. Benz in der TU hielten die pädagogischen Zugbegleiter die Ausstellung geöffnet, um dem großen Andrang zu entsprechen. Bereits am ersten Tag kamen über 2.000 Besucher auf den Chemnitzer Hauptbahnhof, Gleis 1.